Historisch
gesehen ist der Bolero jedoch eine musikalische Form, die sich aus den
seguidillas ableitete.
Aus Tanztraktaten und literarischen Quellen geht hervor,
daß der Bolero um 1780 von spanischen Tänzern erfunden wurde
und sich bald in ganz Spanien zu verbreiten begann.
Um 1810 kam der spanische Bolero nach Cuba, wo er sich
bald ebenfalls großer Beliebtheit erfreute. Allerding wurde er hier
nicht in seiner ursprünglichen Form belassen, sondern mit der habanera
und den afroCubanischen Musikformen wie der conga, dem danzón und
der contradanza vermischt und zu einem wesentlich abgeänderten Liedstil
entwickelt.
Somit ist der spanische Bolero unbedingt vom Bolero Cubano
zu unterscheiden, der eher als eine Abart der rumba betrachtet wird. Sowohl
der Rhythmus als auch die Begleitung wechselten. Das Tempo des Bolero
Cubano ist langsamer. Er steht im 2/4- oder 2/2-Takt. Die Kastagnetten
des spanischen Bolero wurden durch afrocubanische Perkussionsinstrumente
wie die Bongos, die Conga und die Claves ersetzt.
Von Cuba aus gelangte der Bolero nach Mittelamerika. Es
ergaben sich Mischformen wie z.B. der Bolero-Son. In Mexiko schätzte
man den Bolero Romantico, der gesungen und/oder getanzt wurde.
.
zurück
Seite drucken
Seite versenden
|